Ein Porträt ist immer etwas sehr persönliches, vielleicht sogar im besten Sinne etwas Intimes. Das Porträt vermag Eigenschaften zu zeigen, die die Person auszeichnen, ob es ihr bewusst ist oder nicht. Damit zieht das Porträt im wahrsten Sinne des Wortes das Innere nach außen und wird intim.
Ein Porträt entsteht meist aus der Wechselwirkung zweier Personen, wobei die eine Person sich darstellt, präsentiert und sich öffnet und die andere Person als Handelnde über den Augenblick oder den Eindruck entscheidet wann und wie das Porträt gemacht wird.
Der Künstler bringt Eigenschaften ans Licht, die der Porträtierte anbietet, ob bewußt oder unbewußt. In diesem Moment ist der Künstler aktiv und der Porträtierte passiv. Damit beherrscht der Künstler den Augenblick und das gerade in dem Augenblick, in dem der Porträtierte persönliche Dinge oder sogar Intimes preisgeben soll.
Wäre es nicht fair diesen persönlichsten aller Momente dem Porträtierten zu übergeben? Die Macht des Momentes gehört dem Porträtierten!
Um das verwirklichen zu können, bestimmt der Porträtierte den Moment des Auslösens und er bestimmt die Anzahl der Bilder. Vorgegeben ist das Porträt der Hände auf einem schwarzen Brett, eine darüber fixierte Kamera mit einer geschlossenen Blende und einer automatischen Verschlußzeit. So geht die Tageszeit über die Helligkeit im Raum mittels der variablen Verschlusszeit auf das Bild über. Der Porträtierte entscheidet nicht nur wann das Bild gemacht wird, sondern auch wie er die Zeit der Aufnahme nutzt.
Auf diese Weise sind selbstbestimmte Porträts entstanden, die intim und gleichzeitig respektvoll sind.
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